Mit Kinderaugen

Wenn ich an meine Kindheit und Turnhallen denke, denke ich an speckige blau-braune Matten, die dicke Bertha und peinliche Verrenkungen am Barren. Oder an Feuerball, Zirkeltraining und den Cooper Test. Sicher auch an den Geruch junger, verschwitzter Körper – vor allem in den Teenijahren mit billigem Vanilla-Deo übertüncht. Meist war es in der Turnhalle auch ziemlich kühl und das Licht so unvorteilhaft, dass man beim besten Willen keine Chance hatte Jungs in der Turnhalle mit seinem Aussehen zu beeindrucken, weil echt jedes Pickelchen sofort enttarnt wurde.

Wie sehen Kinderaugen Turnhallen heute? Entweder haben sie die Turnhalle schon länger nicht mehr von innen gesehen, weil der Sportunterricht aufgrund der Belegung der Hallen mit Geflüchteten ausfällt. Oder sie sind mittendrin in der Turnhalle. Sie ist ein vorübergehendes Zuhause.

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Von Menschen

Mein letztes Jahr war geprägt von einem für mich persönlich ganz neuen Thema: Flüchtlinge. Nicht, dass ich nicht gewusst hätte, dass viele Menschen in ihrer Heimat keine Sicherheit, keine Perspektive, keine Zukunft mehr sehen und dieses deshalb verlassen. Das wusste ich natürlich aus den Medien. Was ich nicht kannte, waren die einzelnen Geschichten dahinter, die Persönlichkeiten, die Schicksale, die Menschen. Weiterlesen

Leute machen Kleider

Das Thema Textil hat mich das ganze vergangene Jahr stark beschäftigt. Wir haben bei Filme für die Erde einen Fokus auf dieses Thema gesetzt. Mit dem explosiven Film The True Cost, den wir beim Filme für die Erde Festival Jugendlichen im Schulkino, aber auch Erwachsenen als Hauptfilm präsentierten, mit einem Booklet, in dem wir den ganzen Textilkreislauf aufzeigen, aber auch Handlungsoptionen geben.

Für mich persönlich war der Umstieg auf faire und ökologische Mode schon vorher klar. Die eingestürzten Fabrikhallen in Bangladesh und anderswo und die schon fast peinlich billigen Klamotten, die man bei H&M kaufen kann – irgendwie war doch klar, dass da was nicht stimmt. Weiterlesen