Planänderung – es kommt immer anders als man denkt – wie herrlich!

Ein großer Teil des Reisens ist Flexibilität und die Chance von Geplantem abzuweichen. Wir haben unsere Route nun bereits zweimal geändert. Einmal hatten wir dadurch die Möglichkeit Georgien und Aserbaidschan zu sehen, beim zweiten Mal haben wir uns entschieden den gesamten Pamir Highway zu fahren. Unsere dritte Routenänderung ist ein wenig umfangreicher, und das kam so:

Eigentlich war der Plan von Kirgisistans Süden direkt nach Kashgar in China zu reisen und dann über Myanmar nach Thailand zu radeln. Was wir nun machen: Wir werden durch Kirgisistan reisen und danach ein kurzes Stück Kasachstan bewundern, bevor wir das Tandem einschachteln und es mit nach China nehmen. Dort wird es dann vom abgelegenen Westen nach Südostchina versendet, während wir unser 30-Tage Visum nutzen, um per Öffis ein paar der Geheimnisse Chinas zu entdecken. Es gab mehrere Gründe für diese Entscheidung: Nach dem Pamir sind wir körperlich fertig und die Aussicht ca. 3000 km durch die Wüste zu radeln (⅓ unserer bisherigen Strecke), in der nicht nur die Versorgung schlecht sein soll, sondern auch das Wetter so langsam ungemütlich wird, lässt auch unsere mentale Stärke sinken. Hinzukommt, dass wir einfach keine Lust hatten uns für ein 90-Tage Visum in China zu verbiegen (Fake-Flugbuchungen, so tun als wären wir in Deutschland, weil man es nur von dort beantragen darf, etc.) und haben deswegen nur ein Visum mit 30 Tage beantragt, das es uns sowieso unmöglich macht China ganz mit dem Rad zu bereisen. Am Anfang konnten wir uns schwer an den Gedanken gewöhnen das Tandem temporär zu verlassen, aber inzwischen freuen wir uns darauf ein wenig radfrei zu sein.

Myanmar haben wir aufgegeben, nachdem die Vertreibungen der Rohingya weitergehen und wir keine Lust habe einen weiteren offensichtlich totalitären Staat mit unseren Visumsgebühren zu unterstützen. Deshalb führt unsere Route jetzt von Laos über Thailand, Malaysia, bis nach Indonesien.

Natürlich werden wir auch in unseren Rucksäcken ein Plätzchen für euch freihalten, sodass ihr die wanderwonder weiterhin durch unsere Augen miterleben könnt. Wir freuen uns auf wanderwonder auf Füßen mit euch!